Passionierte Ausdauersportler sowie professionelle Leistungssportler wissen: Trainingserfolge können nur systematisch erreicht werden. War bisher das Trainingsmodell der Periodisierung die Methode der Wahl, so wurde dieses in den letzten Jahren immer mehr durch das innovative Blocktraining abgelöst.
Was man unter Periodisierung versteht und ob dieses noch Zeitgemäß ist, möchte ich in folgendem Artikel näher erklären.
Periodisierung des Trainings
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Das Interesse eines jeden Sportlers lag und liegt schon immer darin, in der jeweiligen Wettkampfdisziplin seinen Mitstreitern überlegen zu sein. Schon im Altertum war diesbezüglich auch bekannt, dass ein zeitlich vorgelagertes „Training“ die Chancen auf den Sieg deutlich erhöhen konnte.
Zunächst bestand diese Vorbereitung allerdings vornehmlich aus der Wettkampfübung selbst. Ein Boxer stellte sich also viele Runden in den Ring während ein Läufer seine anvisierte Laufstrecke wieder und wieder absolvierte. Erst später wurde erkannt dass eine Disziplinenleistung aus mehreren Faktoren besteht die jeweils separat trainiert und in der Gesamtheit somit optimiert werden konnte: Das Trainingskonzept war geboren.
Mit den olympischen Spielen von Helsinki im Jahre 1952 wurden schließlich erstmals Trainingsaufzeichnungen russischer Trainer verfügbar, aus denen L.P. Matwejew einen theoretischen Ansatz zur Periodisierung lieferte – dieser ist bis heute Grundlage der allgemeinen Trainingslehre. Sein Ansatz implizierte – auch hinsichtlich der Präsentation des Sozialismus – die zentrale Forderung, den Athleten zu einem definierten Zeitpunkt in bestmöglicher sportlicher Form in den Wettkampf zu entsenden.
Blocktraining für Ausdauersportler
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Die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern bedeutet aus sportwissenschaftlicher weit mehr als einfach regelmäßig zu üben und zu trainieren. Das richtige Maß zwischen Belastungen und Entspannungsmomenten muss ebenfalls bei der Aufstellung von Trainingsplänen gefunden werden.
Das bedeutet: Ein zu schwaches Training verhindert die Nutzung aller vorhandenen Potenziale. Ein zu intensiver Trainingsplan kann im Gegenzug zur Überforderung oder zu frühzeitiger Höchstform führen. Diese entwickelt sich jedoch meist zum Saisonhöhepunkt zu einem Formtief, da Menschen meist nur über einen bestimmten Zeitraum ein Höchstleistungsniveau im Ausdauersport und anderen Bereichen halten können.
Das Trainingsmodell der Periodisierung berücksichtigt diesem Umstand, indem Trainer beispielsweise bei der Olympiavorbereitung ein vierjähriges Training mit zwei Höchstform-Zyklen pro Jahr planen, um pünktlich zum Wettkampf Höchstleistungen erreichen zu können.
Trainingswandel: Blocktraining anstatt Periodisierung
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Die seit den 1960er Jahren eingesetzte Methode der Periodisierung erfuhr in letzter Zeit immer größere Kritik. Da sie auf der Grundannahme basiert, dass ein Mensch nach einer Höchstleistungsperiode in der Regenerationsphase neue Potenziale für noch höhere Leistungen entwickelt, setzt das aus Russland stammende Trainingsverfahren auf die sogenannte Superkompensation.
Das heißt, es wird davon ausgegangen, dass ein Mensch mit der richtigen, periodisch organisierten Dosierung von komplexen Trainingsreizen immer wieder neue Höchstleistungen erreichen kann. Soweit die Theorie. Die Praxis aber zeigt, dass dieses Modell auch bei sehr ambitionierten Sportlern nur begrenzt greift.
Bereits in den 1980er Jahren, ebenfalls in Russland entstanden, bietet das Blocktraining ein noch effektiveres Training als die Periodisierung. Bei diesem Modell erfolgt weiterhin eine Periodisierung. Doch Reize werden noch gezielter gesetzt, indem Übungen zur Kraftausdauer und Schnelligkeit beispielweise getrennt durchgeführt werden.
Im Gegensatz zur Vermischung der einzelnen Reize ermöglicht das Training einzelner Reize eine bessere Ausschöpfung der vorhandenen Potenziale. Dies erfolgt innerhalb einer Aufbau-, Umwandlungs- und Umsetzungsphase, in der der Sportler in der Regel Höchstleistungen erreicht.
Während bei der Periodisierung der Schwerpunkt auf dem Trainingsumfang liegt, konzentriert sich das Blocktraining auf das Gleichgewicht von Intensität und Entlastung.
Viel Spaß und Erfolg im Training!
Hi Tobias,
tolles Thema und der Zeitpunkt ist perfekt in die „Off-Season“ der Läufer gelegt – nun geht es in die Trainings- und Wettkampfplanung für 2013 und die Marathonis starten kommendes Wochenende schon wieder mit langen Läufen…
Sportliche Grüße aus Hamburg,
Mark
Hi Tobias,
toller Artikel, könntest du mir vielleicht sagen, wie längerfristig, meine Geschwindigkeit bei Sprinten, steigern kann ? Oder hat das nur was mit Talent zu tun ?
Gruß
Daniel
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