Wer seinen Körper fit halten und langfristigen Muskelaufbau betreiben möchte, der sollte sich nach einer Trainingsmethode umsehen, die verschiedene Muskelareale aktiviert. Hierfür kann es für den einen oder anderen notwendig sein, Kombinationsmöglichkeiten auszuprobieren. Wer beispielsweise beim Joggen immer nur seine Beinmuskulatur trainiert, wird schließlich langfristig keinen sichtbaren Effekt bei den Muskeln im Oberkörper erkennen können.
Fitness ist ein ganzheitliches Prinzip, dass sich nicht auf eine Muskelpartie beschränkt, sondern den ganze Körper umfassen sollte. Wer keine Zeit hat, sich mit hundert verschiedenen Einzelsportarten zu quälen, und auch nur ungern die Fitnessstudios dieser Welt aufsucht, sollte deshalb einmal ausgiebig über Mixed Material Arts (MMA) nachdenken. Denn auch wenn MMA von vielen Sportfreunden noch immer etwas skeptisch beäugt wird, ist diese Sportart keineswegs derart zweifelhaft zu betrachten, wie es ihr Ruf unter Umständen vorschreibt.
Inwiefern die Kombinationsmöglichkeiten unterschiedlicher Kampfsportarten im MMA zu einem ausgewogenen und effektiven Fitness- und Muskeltraining beitragen können, wird nachfolgend vorgestellt.
Die Geschichte des Mixed Material Arts
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Um einen angemessenen Einblick in das angegebene Thema verschaffen zu können, empfiehlt es sich kurz einen Blick in die Geschichte des MMA zu werfen, beziehungsweise klarzustellen, was MMA eigentlich genau bedeutet.
Das MMA (Mixed Martial Arts) bezeichnet eine Sportart, bei der Wettkämpfer aus unterschiedlichen Disziplinen des Vollkontaktsports gegeneinander antreten.
Jemand der beispielsweise im Judo ausgebildet wurde, kann so gegen einen Boxer oder einen Ringer antreten. Im Gegensatz zu den meisten Kampfsportarten, ist der Bodenkampf beim MMA ausdrücklich erlaubt.
Das MMA geht im Grunde genommen bereits auf das antike Griechenland zurück, wo im Rahmen der Olympischen Spiele eine Disziplin namens Pankration erfunden wurde. Bei diesem Pankration traten Boxer gegen Ringer an, um den besten aller Kampfsportler zu ermitteln. Das MMA basiert im Grunde genommen auf demselben Prinzip, nur dass die Bandbreite an teilnehmenden Sportarten erweitert wurde.
Innerhalb Europas wurde das MMA in den letzten Jahren immer wieder äußerst heftig diskutiert. Grund dafür ist vor allen Dingen die Tatsache, dass der Bodenkampf beim MMA erlaubt ist.
Viele Kritiker sehen hierin eine Art barbarischen Akt und blenden gleichzeitig aus, dass auch der Bodenkampf beim MMA deutlichen Regeln unterworfen ist. Diese Regeln wurden gerade in den letzten Jahren verstärkt bei sämtlichen offiziellen Veranstaltungen eingeführt und werden auch beim Training in den verschiedensten MMA-Schulen stets berücksichtigt.
Welche Sportarten gehören zum MMA?
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Im Grunde genommen können sämtliche Vollkontaktsportarten zum MMA gezählt werden. Hierzu gehören beispielsweise Judo, Karate, Jiu-Jitsu, Boxen, Ringen und Sumo. Dabei stehen Techniken, die nur zu Verteidigungszwecken angewandt werden, in der Regel nicht auf dem Trainingsplan der Sportler. Ziel ist es, den Gegner durch die eigenen Techniken fair besiegen zu können.
Abwehrmechanismen, wie sie beispielsweise bei asiatischen Kampfsportarten häufig zu Verteidigungszwecken eingesetzt werden, kommen bei MMA Wettkämpfen in der Regel nicht zum Einsatz. Das liegt vor allen Dingen daran, dass diese Techniken in der Regel darauf abzielen, den Gegner möglichst schnell und unspektakulär außer Gefecht zu setzen. Ein wirkliches Kräftemessen würde durch die Verwendung derartiger Methoden auch im MMA unmöglich.
Das Workout beim MMA
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Je nachdem welchen persönlichen Schwerpunkt man sich für sein eigenes MMA-Training herausgesucht hat, wird der Trainingsplan selbstverständlich auf diese Auswahl abgestimmt. Generell werden Trainingsmodule als Kombination aus Muskelaufbauübungen, Kampftraining und Fitnesseinheiten angelegt, die jeweils verschiedene Ziele haben.
Reine Muskelstärke beispielsweise ist für den Wettkampf per se zwar nicht ausschlaggebendes, aber durchaus mitentscheidendes Kriterium. Aufgrund der ungleichen Gegnerkonstellationen sind jedoch Taktik und Fitness mindestens ebenso wichtig. Wer nur durch Stärke und reine Muskelkraft punkten will, hat beispielsweise gegen einen agilen Judoka, der mit wenigen Griffen und viel Technik arbeitet, oftmals nur schwer etwas auszusetzen. Wer hingegen einzig auf Technik setzt, kann beispielsweise gegen einen behäbigen und schweren Sumo nur wenig ausrichten, wenn nicht auch die notwendige Muskelkraft vorhanden ist.
Das Geheimnis beim MMA ist die Kombinationsmöglichkeit unterschiedlicher Stile zu einem perfekten und vor allen Dingen harmonischen Ganzen. Durch optimal aufeinander abgestimmte Trainingseinheiten aus unterschiedlichen Bereichen, erlangt der Körper eine Gesamtfitness, die bei anderen Sportarten nur selten erreicht wird.
Die Nachteile von MMA
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Wer seinen eigenen Körper durch MMA-Training fit halten und ansprechende Muskelmasse aufbauen möchte, muss selbstverständlich in erster Linie kontinuierliches Training beabsichtigen und einen gut abgestimmten Trainingsplan verfolgen. Gerade aufgrund der Kombination aus den drei verschieden Bereichen Technik, Muskel und Fitness, gelingt der tatsächliche Muskelaufbau beim MMA zwar etwas langsamer als bei reinem Krafttraining, wird dafür jedoch gepaart mit anderen erstrebenswerten Eigenschaften.
Wer seinen Körper einfach nur schnell aufpumpen möchte, für den ist diese Methode sicher nichts.
All diejenigen, die dagegen eine langfristig gesteigerte körperliche Leistungsfähigkeit erzielen möchten, für die könnte MMA eine interessante Option darstellen.
Darüber hinaus müssen beim MMA noch weitere Faktoren berücksichtigt werden, die das Betreiben dieser Sportart für bestimmte Menschen vermutlich nur mit Einschränkungen möglich machen: MMA ist und bleibt eine Kampfsportversion, bei der es durchaus auch einmal etwas rabiater zugehen kann. Wer beispielsweise einen Job mit einer repräsentativen Funktion innehat, muss gegebenenfalls abwägen, ob er ein blaues Auge oder andere Blessuren riskieren kann.
Natürlich existiert auch beim MMA entsprechende Schutzkleidung, ein gewisses Restrisiko bleibt jedoch bestehen. Im Zweifelsfall kann es sich jedoch lohnen, den Trainingsplan dementsprechend anzupassen. Wer MMA trainiert, um ein besseres Körpergefühl zu erlangen und sich selbst fit zu halten, muss ja noch lange nicht an Wettbewerben oder gar Meisterschaften teilnehmen.
Weitere interessante Informationen rund um das Thema MMA:
Das antike Pankration:
http://de.wikipedia.org/wiki/Pankration
Das offizielle MMA-Regelwerk:
http://gemmaf.de/wp-content/uploads/2013/04/German-Unified-Rules-of-MMA.pdf
Online-Shop für MMA-Ausrüstung:
http://www.vantage-fighting.com/sportarten/mma
Größte Online-Community für MMA und Kampfsport:
http://www.groundandpound.de/
Viel Spaß und Erfolg im Training!
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