Du leidest unter Heuschnupfen, einer Pollenallergie oder gar Asthma? Warum Dir das die Outdoor-Saison nicht vermiesen muss, zeigen wir Dir in diesem Artikel. Denn Sport und Allergien können sich vertragen, wenn Du nur ein paar Regeln beachtest.
Sport trotz Pollen: So wird’s möglich!
Du liebst Outdoor-Sportarten wie Joggen, Walken, Inline-Skaten oder Fahrradfahren, bist aber Allergiker? Keine Sorge, auch Du musst im Frühjahr und Sommer nicht auf Deine Workouts in der freien Natur verzichten. Um die typischen Symptome wie Niesanfälle, tränende Augen und eine laufende Nase in den Griff zu bekommen, gibt es so einige Maßnahmen und Tricks. Wir haben Sie im Folgenden für Dich zusammengestellt.
Check-up beim Arzt gibt erste Hilfestellung
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, gegen was Du genau allergisch bist. Dabei hilft Dir Dein Arzt mit einem Allergietest. Es gibt hier zwei maßgebliche Verfahren: den Bluttest (In-vitro-Testverfahren) und den Provokationstest. Ersterer gibt mittels einer Messung der freien IgE-Antikörper Aufschluss darüber, ob eine Allergie vorliegen kann. Die Bestimmung der Allergen-spezifischen IgE-Antikörper sagt dann aus, ob Sensibilisierungen bei Dir gegeben sind.
Genauer ist der Provokationstest. Er kann als Haut- oder Inhalationstest durchgeführt werden. Am bekanntesten ist sicher der Pricktest: Es werden bestimmte Allergenextrakte aus beispielsweise verschiedenen Pollen auf die Haut getropft. Deine Haut wird dann mit einer Lanzette angestochen, damit die Allergene in die Oberhaut eindringen können. Wo sich nach circa 20 Minuten Hautrötungen oder Quaddeln zeigen, besteht eine entsprechende Sensibilisierung.
Die Kosten für die Untersuchung variiert je nach Testverfahren und Arzt. Du kannst mit einem zwei- bis dreistelligen Betrag rechnen, in der Regel übernimmt die Krankenkasse jedoch diese Leistung, wenn ein konkreter Verdacht auf Allergien bestehen.
Liegt ein Befund fest, solltest Du mit dem Arzt besprechen, welche besonderen Vorsichtsmaßnahmen für Dich gelten. Gegebenenfalls wird er Dir auch ein Rezept ausstellen. Hier ist es sehr wichtig, dass Du Medikamente frühzeitig einnimmst und nicht erst, wenn Du unter akuten Beschwerden leidest. Achte aber darauf, dass zwischen Einnahme und Sportprogramm nicht zu viel Zeit verstreicht, sonst wirkt das Mittel unter Umständen nicht mehr ausreichend. Die Vorgaben von Packungsbeilage und Arzt sind unbedingt einzuhalten.
Outdoor-Training für Allergiker: Auf das Wann und Wo kommt es an!
Je nach Allergie planst Du nun Deine Aktivitäten. Reagierst Du zum Beispiel auf Gräser- und Blütenpollen, ist eine Radtour durch Wiesen und Felder eher nicht für Dich geeignet. Nahezu problemlos kannst Du aber zum Beispiel an oder in einem Nadelwald biken. Die Region ist überhaupt recht ausschlaggebend für Dein Training als Allergiker. In den Bergen, ungefähr ab 1500 Metern, ist zum Beispiel weit weniger mit Pollen zu rechnen als im Tal. Ähnliches gilt für Küstengebiete. Hier musst Du nur auf den Wind aufpassen: Kommt dieser vom Wasser her, sieht es gut für Dich aus. Weht er aus dem Landesinnere, dann ist Vorsicht angesagt. Deshalb ist es auch allgemein eine gute Idee, nach dem Wetterbericht zu schauen, bevor Du loslegst. Bei starkem Wind ist der Pollenflug natürlich überall verstärkt. Die Pollenflugvorhersage gibt Dir zusätzliche Infos, welche Allergene genau momentan umgehen. Super kannst Du auch einen Regenschauer für Dich nutzen. Circa eine halbe Stunde danach ist die Luft nämlich erstaunlich pollenfrei. Aber Achtung: Am Anfang eines Regengusses ist es genau umgekehrt. Warte also lieber ein bisschen!
Vorsicht ist besser als Nachsicht – gerade beim Sport!
Bei allem Elan, bitte vergiss nicht: Höre immer auf Deinen Körper! Dazu gehört auch, dass Du Dich vor jedem Training ordentlich aufwärmst. Das bedeutet mindestens 15 Minuten Warm-up, denn sonst riskierst Du durch die plötzliche Belastung eine Verengung der Atemwege.
Super für Dich sind übrigens auch Sportarten, in denen es zwischendurch auch mal etwas ruhiger zugeht. Ballsportarten wie Basketball, Tennis und Fußball bieten Dir kleinere Ruhephasen statt konstanter Belastung am Limit. Wassersport wie Segeln, Surfen und Schwimmen sind ebenfalls prima, denn auf dem offenen Wasser ist der Pollenflug viel geringer als an Land.
An Tagen mit besonders starkem Pollenflug, solltest Du nicht an Deine Belastungsgrenzen gehen und eventuell sogar lieber drinnen Sport treiben. Falls es während des Trainings zu starkem Husten oder Atemnot kommt, dann brich das Workout sofort ab. Sport soll schließlich Deine Gesundheit fördern und nicht gefährden! Auch steigt die Gefahr, allergisches Asthma auszubilden, wenn Du nicht richtig auf Dich achtest.
Action mit Asthma: Das solltest Du beachten
Gerade als Asthmatiker ist es wichtig, Sport zu treiben. Das gilt besonders für Ausdauerdisziplinen, denn diese sorgen dafür, dass sich die Durchblutung verbessert und Du kannst die Sekrete in Deinen Atemwegen leichter abhusten. Zudem nimmt Dein Körper durch leichtes Training mehr Sauerstoff auf, was hilft, Anfälle von Luftnot bei Belastung zu reduzieren.
Sport bringt Dir also viele Vorteile, dennoch solltest Du Dich nicht unbedacht ins Vergnügen stürzen. Leidest Du unter allergiebedingtem Asthma, kläre vorher mit einem Arzt ab, was für Dich okay ist und was nicht. Achte unbedingt darauf, dass Du die verschriebenen Medikamente zur Vorbeugung immer regelmäßig einnimmst. Auf jeden Fall gehört auch ein Notfallspray in die Sporttasche. Unabdingbar ist zudem eine ausreichende Aufwärmphase vor jedem Training. Wärmst Du Dich nicht vernünftig auf, kann es schnell zu einer Bronchienverengung mit akuter Atemnot kommen und das war es dann mit Deinem Training.
Alle Tipps im Überblick
- Pollenflugvorhersage und Wetterbericht für Deine Region checken und Sportprogramm danach planen
- Trainingszeiten an die Pollenbelastung anpassen, d.h. in der Stadt morgens, auf dem Land abends trainieren
- Antiallergische Medikamente wie Asthmaspray oder Augentropfen verwenden, bei Bedarf direkt vor dem Sport
- Durch die Nase einatmen, nicht durch den Mund, um weniger Pollen aufzunehmen
- Bei allergiebedingtem Schwächegefühl weniger intensiv trainieren, um die Pollenbelastung in der Lunge gering zu halten
- Die Zeit nach einem Regenschauer ausnutzen, denn die Pollenbelastung ist dann geringer
- Einen Ausflug ans Meer, in den Nadelwald oder in die Berge unternehmen, denn hier gibt es weniger Pollen
- Bei sehr starkem Pollenflug lieber ins Schwimmbad oder Fitnessstudio gehen oder ein Workout zuhause einlegen
- Immer Notfall-Set und Handy mitnehmen, um für den Ernstfall gewappnet zu sein
- Nach dem Training sofort ab unter die Dusche und Klamotten in die Waschmaschine, um Pollen nicht in die Wohnung zu schleppen
Du siehst, Pollen und Asthma können Dich nicht aufhalten, denn es gibt jede Menge Maßnahmen, wie Du die fiesen Gegner austricksen kannst. Also raus mit Dir und Action!