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Es gibt nicht viele Sportarten, die es schaffen, gleichzeitig die Kraft und die Ausdauer des Sportlers zu fördern. Wenn man Menschen nach entsprechenden Möglichkeiten fragt, gehört Schlittschuhlaufen meistens nicht zu den ersten Antworten. Zu Unrecht, denn diese Sportart beansprucht viele unterschiedliche Muskelgruppen und stellt ein ausgezeichnetes Training für das Herz und den Kreislauf dar.
Welche Muskelgruppen werden bei Schlittschuhlaufen beansprucht?
Eislaufen erfordert eine gute Koordinationsfähigkeit und Beweglichkeit. Dabei sind vor allem die Muskeln in der Becken-, Hüft- und Lendenregion gefordert. Das führt in weiterer Folge zu einer Stabilisierung der Wirbelsäule und beugt in vielen Fällen einer sogenannten Spondylodese (operative Versteifung der Wirbelsäule) vor.
Warum ist Schlittschuhlaufen gut für die Ausdauer?
Bei entsprechendem Tempo kommt auch beim Schlittschuhlaufen der Herzschlag in Bewegung. Als Anfänger sollte man dabei in etwa mit einer Leistung von 125 bis 140 Herzschlägen pro Minute (je nach persönlicher Voraussetzung) trainieren, um einen entsprechenden Effekt zu erzielen. Drei bis vier Mal in der Woche für jeweils 20 bis 30 Minuten sorgt das für eine gute Gesundheitsvorsorge und eine Erhöhung der allgemeinen Ausdauer.
Der zusätzliche Vorteil besteht darin, dass durch die gleichmäßigen Bewegungen im Gegensatz zu anderen Ausdauersportarten wie etwa Joggen die Bandscheiben und Gelenke geschont werden. Daher ist Schlittschuhlaufen auch dann ideal, wenn im Moment ein paar Kilogramm zu viel auf den Hüften lagern.
Ein kleines Manko bleibt jedoch die Verletzungsgefahr. Daher ist es besonders wichtig, die richtige Technik zu erlernen und gerade zu Beginn kein hohes Tempo für die Fahrt zu wählen. Bevor das Tempo gesteigert wird, sollte der Bremsvorgang ausgiebig und regelmäßig trainiert werden.
Worauf muss ich bei der Wahl der Kleidung und der Schlittschuhe achten?
Bei der Bekleidung hat sich auch beim Schlittschuhlaufen das sogenannte „Zwiebelsystem“ bewährt. Viele dünne Schichten von Kleidung sind hier geeigneter als beispielsweise eine dicke Jacke oder ein dicker Pullover. Die Schichten können einzeln aus- bzw. angezogen werden. Das bietet die optimale Ausstattung für jede Temperatur und Wetterlage.
Zur Sicherheit sollten bei der Fahrt auf dem Eis Handschuhe getragen werden. Zusätzlichen Schutz können Arm- und Beinschoner bieten, die die Folge eines Sturzes meist glimpflicher verlaufen lassen.
Neben geeigneter Kleidung ist vor allem die Wahl der Schlittschuhe für den Spaß beim Training wichtig. Daher sollte dabei vor allem auf die richtige Größe geachtet werden. Zu kleine Schuhe verursachen Schmerzen, überdimensionierte Schlittschuhe sorgen für Unsicherheit beim Fahren, weil die Bewegungsfreiheit innerhalb des Schuhs zu groß ist. Qualitativ hochwertige und vor allem auch sehr langlebige Modelle bietet zum Beispiel der Hersteller Graf.
Wie lang ist die Saison für Schlittschuhläufer?
Die Freiluftsaison für Eisläufer ist in unseren Breitengraden durch den Klimawandel mittlerweile sehr kurz geworden und es wird für die Betreiber immer schwieriger, dauerhaft gute Bedingungen herzustellen. Einfacher ist der Betrieb in einer Eishalle, die meistens mit einer entsprechenden Kühlanlage ausgestattet ist. Hier beginnt die Saison in der Regel im September und endet im April. Es ist also möglich, sieben bis acht Monate auf dem Eis zu verbringen.
Mittlerweile gibt es bereits Schlittschuhbahnen wie jene im Erlebnispark Bliesgau, die mit einer synthetischen Oberfläche ausgestattet sind und so das ganze Jahr eine Fläche für das Schlittschuhlaufen zur Verfügung stellen können. Die Gleitfähigkeit ist dabei allerdings etwas geringer als auf einer richtigen Eisbahn.
Als gute Alternative in der schlittschuhfreien Zeit bietet sich das Training mit einem Rudergerät an. Denn auch hier werden viele unterschiedliche Muskelgruppen beansprucht und die Fettverbrennung wird entsprechend angekurbelt. So ist es möglich, die Fitness bis zur neuen Saison aufrechtzuerhalten.