Der Baustein eines Proteins sind die Aminosäuren. Proteine setzen sich also aus verschiedenste Aminosäuren zusammen. Jede Aminosäure hat ihre individuelle Aufgabe in unserem Körper. Manche Aminosäuren können vom Körper selbst produziert werden, andere wiederum müssen durch die Nahrung zugeführt werden.
Man unterscheidet daher zwischen:
- Essentielle Aminosäuren,
- Nicht-essentielle Aminosäuren und
- Semi-essentielle Aminosäuren (Semi-essentielle Aminosäuren werden in der Regel nicht dringend vom Körper benötigt. In gewissen Situationen, wie einer Krankheit, können diese Aminosäuren aber wichtig werden und werden dadurch essentiell.)
Aminosäuren-Guide für Kraftsportler
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Die wichtigste Gruppe von essenziellen Aminosäuren besteht aus Leucin, Isoleucin und Valin, welche erhebliche Aufgaben bei der Synthese von Proteinen und der Erzeugung von Energie ausführen. Des Weiteren haben Aminosäuren auch andere Verwendungen, da jede einzelne Komponente anderen Zwecken dient. Leucin, zum Beispiel, ist entscheidend für die Wundheilung von Haut und Knochen und schützt außerdem die Muskeln. Isoleucin hilft bei der Steigerung der Energieeffizienz und ist von entscheidender Bedeutung bei der Bildung von Hämoglobin. Valin hilft bei der Förderung oder der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts von Stickstoff, welcher notwendig für die Entwicklung von Muskeln ist. 35 bis 40 Prozent der essenziellen Aminosäuren des Proteins im Körper bestehen aus BCCAs (verzweigtkettigen Aminosäuren), während 14 Prozent der gesamten Aminosäuren im Skelettmuskel auch aus verzweigtkettigen Aminosäuren bestehen.
In der menschlichen Ernährung sind etwa 15 bis 20 Prozent unseres gesamten Protein-Verbrauchs verzweigtkettige Aminosäuren. Milchprodukte und rotes Fleisch sind reich an diesen Aminosäuren. Allerdings, wenn Sie ein Bodybuilder oder Sportler sind, sind diese Quellen möglicherweise nicht genug, um Muskelmasse aufzubauen, weswegen Sie eventuell Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen müssen.
Proteine setzen sich also aus verschiedenen Aminosäuren zusammen und bilden den wichtigsten Baustein für effektiven Muskelaufbau. Daher ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen glauben, nur die Einnahme von Aminosäuren lässt ihre Muskeln wachsen. Es ist wichtig zu beachten, dass ein Muskel nur in Reaktion auf zusätzliche körperliche Anstrengungen wächst. Überschüssige Aminosäuren, welche nicht für das Wachstum oder die Reparatur von Körpergewebe benötigt werden, können entweder als Harnstoff ausgeschieden werden, in Glukose umgewandelt und als Energiequelle benutzt werden oder in den Körperfettdepots eingelagert werden . Es gibt einige Studien, welche die Verwendung von Aminosäuren als Nahrungsergänzungsmittel als hilfreich einstufen, jedoch gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, welche zeigen, dass Aminosäuren in Form von Nahrungsergänzungsmittel die Kraft, Leistung, Muskelaufbau oder Belastbarkeit verbessern.
Welche ist die richtige Dosis?
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Vor dem Training müssen Sie vier bis acht Gramm Aminosäuren zu sich nehmen und die gleiche Menge nach der Aktivität. Geringere Mengen der Aminosäuren sind wirksam, aber wenn Sie mehr Leistung und Erholung wollen, müssen Sie eine höhere Dosierung nehmen. Wenn Sie Aminosäuren mit einer Mahlzeit oder einem Erholungs-Getränk nach dem Training zu sich nehmen, werden sie zu einer beschleunigten Erholung der Muskeln führen. Es ist ratsam diese Aminosäuren getrennt von den anderen Aminosäuren-Gruppierungen einzunehmen, weil sie den Eintritt in das Körpersystem dominieren können. Wie bei anderen allgemeinen Regeln in der Ernährung müssen Sie diese Sportnahrung zusammen mit regelmäßiger Bewegung und einer gesunden und ausgewogenen Ernährung zu sich nehmen, um Ihre Fitness und Gesundheit zu erhalten.
Ist es sicher, Aminosäuren-Supplements zu verwenden?
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Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Aminosäuren-Supplements im Bereich von 5 bis 20 Gramm täglich in Tablettenform und 1 bis 7 Gramm pro Liter in flüssiger Form, keine negativen oder unerwünschten Nebenwirkungen hat. Allerdings müssen höhere Dosen wegen der Möglichkeit der kompetitiven Unterdrückung bei der Aufnahme von anderen Aminosäuren, in der Ernährung einer Person vermieden werden. Magen und Darm Beschwerden können auch durch eine übermäßige Dosierung entstehen, weswegen genaue Dosierungen vorgeschrieben werden.
Über den Autor
Peter Böhm ist Fitness Experte und Gründer des erfolgreichen Kraftsport und Bodybuilding Blogs www.Aesthetics-Blog.com.
Moin Tobi,
Der Artikel bietet eine gute Zusammenfassung, insbesondere was die verzweigtkettigen Aminosäuren betrifft. Es stimmt zwar, dass vor allem die BCAAs zur Energieversorgung der Muskulatur beansprucht werden, allerdings finde ich, dass man hier keine Pauschalempfehlung zur Einnahme aussprechen sollte.
Wenn man 1-3 Stunden vor dem Workout noch eine proteinhaltige Mahlzeit gegessen hat, dann ist es sehr Wahrscheinlich, dass ein stetiger Zustrom von Aminosäuren über das Blut gewährleistet ist. Wenn man dann vor dem Training 10g BCAAs nimmt, landen die genau dort, wo auch die restliche Nahrung liegt – im Magen. Da helfen sie natürlich nicht so viel.
Wenn man allerdings morgens auf nüchternen Magen trainiert oder Intermittent Fasting praktiziert (oder Fastentraining), dann – ja dann reden wir von einer absolut anderen Situation.
In diesem Kontext nutze ich die BCAAs auch. Nach dem Training tut es aber in der Regel auch ein Whey-Shake – der ist nicht ganz so teuer, wie BCAAs. (die sollte man sich dann wirklich für die richtigen Momente aufsparen).
gruß
Damian
ist ja schon etwas älter aber immer noch TOP aktuell. Wie hältst du es eigentlich mit Aminos die im WHEY konzentrat enthalten sind? ist das ausreichend od sollte man EXTRA tabs nehmen? danke, harry