Die Voraussetzung für ein effektives Fitness Training ist ein Fitnessstudio oder mindestens eine Hantelbank mit den passenden Hanteln und Gewichten für Zuhause. Wie Sie sich Ihren eigenen Kraftraum bzw. Fitnessraum einrichten, habe ich in diesem Artikel zusammengefasst: So richten Sie sich Zuhause Ihren eigenen Kraftraum bzw. Fitnessraum ein.
Eine weitere Möglichkeit mit dem Fitness Training zu beginnen, ist ein so genanntes Body Weight Excersises Training, kurz BWE genannt. Mehr dazu in diesem Artikel: Fitness und Muskelaufbau ohne Geräte: Tipps zum Body Weight Exercise (BWE) Training.
Die wichtigen Grundlagen beim Fitness Training
Im Folgenden sind die wichtigsten Grundlagen für das Fitness Training genauer erklärt.
- Viel bringt viel. Das ist im Fitness Sport nicht der Fall, ganz im Gegenteil. Der Körper ist keine Maschine und kann somit auch keine stundenlangen Trainingseinheiten mit extrem vielen Sätzen verkraften. Es gilt daher: Intensität vor Dauer.
- Der Körper benötigt seine Regenerationszeit und Ruhephase, die je nach Intensität unterschiedlich lang ausfallen kann. Wird diese dem Körper nicht gewährt, kommt es zu einem Übertraining und der Körper verfällt in einen katabolen (abbauenden) Zustand. Verletzungen können die Folge sein.
- Muskeln wachsen nicht beim Training sondern nur in der Ruhephase (Regeneration). Daher ist es wichtig ausreichend zu schlafen. Mehr dazu in dem Artikel, Schlafen Sie gut? Wie ein erholsamer Schlaf den Muskelaufbau entscheidend verbessert.
- Große Muskelgruppen werden vor kleinen Muskelgruppen trainiert, da letztere oftmals als Synergisten (Hilfsmuskeln) beim Training der großen Muskelgruppen mit beansprucht werden. Ordnen Sie also Ihre Übung im Trainingsplan entsprechend, so dass Sie die großen Muskelgruppen wie die Beinmuskulatur zuerst trainieren. Warum Sie die Beinmuskeln für ein Sixpack trainieren sollten, erfahren Sie hier: 5 Gründe warum Sie für einen Waschrettbauch unbedingt Ihre Beine Trainieren sollten.
- Muskeln baut man mit schweren Grundübungen und einer niedrigen Wiederholungszahl auf. Man erhält seine Muskeln in einer Diät, anders als in vielen Büchern beschrieben, auch mit schweren Grundübungen und einer niedrigen Wiederholungszahl. Würde man die Wiederholungszahl während einer Diät erhöhen und somit das Gewicht senken, wie von vielen Autoren gefordert, müsste der Körper nicht mehr so schwere Arbeit verrichten und die Muskeln würden sich zurückbilden, da diese für den Körper ein unnötiger Luxus sind.
Wenn sie sich in einem Fitness-Studio angemeldet haben erfolgt in der Regel ein Probetraining bzw. die Gestaltung des Trainingsplanes. Leider entbehren diese Pläne z.T. jedweder Logik und sind mit Satzzahlen überhäuft, die kein Mensch auf lange Sicht verkraften kann. Deshalb werden auf Muskel-Guide.de Trainingspläne für Anfänger vorgestellt, die in der unten folgenden Reihenfolge ohne Bedenken und mit guten Resultaten absolviert werden können. Diese Pläne entstammen aus Beobachtungen der Praxis und führten zu einem ausgezeichneten Einstieg mit einem guten Muskelaufbau und starken Bauchmuskeln.
Anmerkung: Es gibt keinen logischen, physiologischen oder biologischen Grund dafür weshalb Frauen anders trainieren sollten als Männer. Sie werden keinesfalls solche Muskelzuwächse erlangen wie diese, dazu sind höchstens 0,1% der Frauen in der Lage. Also brauchen Frauen keine Angst haben, dass sie sich, wie sie meinen, in kürzester Zeit in „Massemonster“ verwandeln. Dies ist anatomisch schlicht unmöglich.
Es sollte jedem der mit dem Kraftsport und dem Fitness Training beginnt bewusst sein, dass die Muskeln nicht im Training sondern in der Regeneration wachsen. Je größer und höher die Trainingseinheit bzw. die Intensität, desto mehr Zeit braucht der Körper um sich zu erholen. In der Regel sollten jeweils 48 Stunden zwischen den Trainingseinheiten liegen um dem Muskeln die benötigte Regeneration zu geben.
Die körperliche Fitness besteht aus vier Säulen
1. Die Ausdauer
oder besser gesagt, die Belastbarkeit des Herz- Kreislaufsystems. Sie wird trainiert durch lange, aber nicht maximale Belastung. Die Trainingsmöglichkeiten bestehen aus Laufen, Walken, Fahrradfahren, Gymnastikkursen, und, und, und.
Man nennt dieses Training auch aerobes Training, da diese Belastung mit dem Treibstoff Luft (Aero), also Sauerstoff funktioniert. Regelmäßiges Training stärkt den Herzmuskel, die Gefäße und die Lunge.
2. Das Krafttraining
oder Muskelaufbau. Die Kraft wird trainiert durch progressives Widerstandstraining. Eine gute Möglichkeit bieten hier die guten alten Hanteln. Es können aber auch Gummibänder oder das eigene Körpergewicht (z.B. Liegestütze oder Klimmzüge…) benutzt werden. Die Fitnessindustrie hat mittlerweile sehr gute Kraftmaschinen entwickelt, wie man sie in modernen Fitnessstudios findet. Beim Fitnesssportler geht es in erster Linie um den Ausgleich von muskulären Dysbalancen. Hierdurch werden Gelenke, die Wirbelsäule und der gesamte Bewegungsapparat unterstützt.
3. Das Beweglichkeitstraining
Die Beweglichkeit wird durch Dehnungen trainiert. Durch einen allgemein üblichen Bewegungsmangel und durch Fehlbelastung, beispielsweise durch monotone Bewegungen bei der Arbeit, neigen gewisse Muskelgruppen zur Verkürzung. Um auch hier eine Entlastung des Bewegungsapparates zu gewährleisten, müssen diese Muskelgruppen regelmäßig gedehnt werden.
4. Das Koordinationstraining
verbessert das Zusammenspiel von Muskeln und Nerven. Das Gleichgewichtsgefühl und das Orientierungsvermögen wird auf verschiedenste Arten trainiert. Einige Beispiele wären Tanzen oder Sportspiele, auch der Wechsel in fremde Sportarten oder das Training mit dem entsprechenden Sportgerät (Ball, Schläger…). Kampfsportarten sind hervorragende Koordinationsverbesserer.
Ein Sportler kann in seiner Sportart durchaus gut sein, das heißt aber noch lange nicht, dass er wirklich fit ist. Nehmen wir einmal das Beispiel des guten Langstreckenläufers. Es gibt in dieser Sportart viele, die jegliche Kraft und koordinative Fähigkeit verloren haben. Das ist aber nur ein Beispiel. Die meisten Profisportler oder zumindest deren Trainer wissen, wie wichtig es ist, keine der Fitnesssäulen zu vernachlässigen. Ein Waschbrettbauch sieht zwar toll aus, aber dieser allein ist noch kein Garant für eine gute Fitness.
Jeder ist hier selbst gefragt. Man kann die verschiedenen Leistungsparameter natürlich testen lassen, aber eigentlich weiß man selbst ganz gut, wo seine eigenen Schwächen liegen.
Leider sind es meistens die Trainingsarten, die man am wenigsten mag. Das heißt also, der wahre Fitnesssportler trainiert nicht seine Stärken, sondern seine Schwächen!
Wer mit sich als Neuling mit dem Fitnesssport beschäftigen möchte, sollte vorher einen Check bei einem Arzt machen und danach einen ausgebildeten Trainer aufsuchen. Wenn man sich jetzt noch gesund und ballaststoffreich ernährt (das ist aber ein anderes Thema), sollte dem ewigen Leben nichts im Wege stehen.
Viel Spaß und Erfolg beim Training!
Foto von Andres Ayrton: https://www.pexels.com/de-de/foto/bank-mann-gesichtslos-sport-6550871/
Krafttraining ist nicht gleich Muskelaufbau: genau das ist das große Vorurteil, was Frauen an dieser Trainingsform abschreckt!
Da gilt auch nicht Intensität vor Dauer. Das sind zwei wichtige Trainingsparameter, die gut durchdacht aufeinander abgestimmt sein müssen!