Saftkuren können die Insulinresistenz und das Körpergewicht positiv beeinflussen, vor allem aber den Stoffwechsel ankurbeln. Durchgeführt wird die Kur meist drei bis zehn Tage, mit der Zufuhr wechselnder Säfte. Sie sollen dabei helfen, den Körper zu entgiften und eine gute Grundlage für ein neues Ernährungsverhalten bieten.
Saftkur: Das steckt dahinter
Drei und mehr Tage nur Säfte trinken und auf feste Nahrung verzichten – so funktioniert die entschlackende Kur, die vor allem unter den Stars und Sternchen aus Hollywood äußerst beliebt ist und für einen schnellen Abnehmerfolg sorgen soll. Auch hierzulande wird die Saftkur immer beliebter, denn einige Untersuchungen zeigen, dass sie tatsächlich einen nachhaltigen Erfolg und ein besseres Körpergefühl ermöglichen kann.
Pro Tagen nehmen Kurende mehrere verschiedene Säfte in kleinen Dosen zwischen 200 ml und 500 ml zu sich. Grüne Säfte enthalten viel Chlorophyll, das ein starkes Entgiftungsmittel ist, und sie liefern auch eine gute Dosis an Vitaminen und Mineralien. Fruchtsäfte hingegen sind eine gute Quelle für natürlichen Zucker und Antioxidantien. Durch den Verzicht auf feste Nahrung lässt sich mit der Saftkur schon nach kurzer Zeit Gewicht verlieren, allerdings vor allem Wasser.
Saft ist nicht gleich Saft
Um das beste Ergebnis mit der Saftkur zu erzielen, kommt es auch auf die Qualität der Säfte an. Diese sollten nicht nur möglichst frisch und biologisch, sondern auch abwechslungsreich sein. Mittlerweile gibt es im Handel unzählige Möglichkeiten, bereits fertig zusammengestellte Kuren zu genießen. Diese sollten möglichst wenig Zucker und hochwertige Inhaltsstoffe enthalten. Wer seine Zusammensetzung selbst kontrollieren möchte, macht die Säfte einfach selbst. Dafür werden ein Entsafter, ausreichend Obst und Gemüse sowie etwas Organisation benötigt.
Saftkuren können dem Körper beim Entschlacken helfen und den Stoffwechsel anregen.
Obst- und Gemüsesäfte sind die beste Wahl für eine Saftkur. Sie enthalten viele Nährstoffe und Antioxidantien, die zur Entgiftung und Reinigung des Körpers beitragen können. Saft aus frischem, rohem Obst und Gemüse ist außerdem sehr kalorienarm und damit ideal zum Abnehmen geeignet.
Einige der besten Obst- und Gemüsesorten zum Entsaften sind Äpfel, Orangen, Zitronen, Grapefruits, Karotten, Sellerie, Spinat, Grünkohl und Tomaten. Diese sind reich an Nährstoffen und Antioxidantien, und damit wohltuend für Nervenzellen, Stoffwechsel und Co.
Um mit der Entgiftungsdiät gute Erfolge zu erzielen und den Körper trotz fehlender fester Nahrung mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen, sollten die Säfte über den ganzen Tag verteilt getrunken werden. Morgens, auf nüchternen Magen, ersetzt das erste Getränk das Frühstück. Im Anschluss gibt es mehrere Mini-Mahlzeiten in Form verschiedener Säfte. Durch die kleineren Dosierungen fällt es dem Magen-Darm-Trakt leichter, die enthaltenen Nährstoffe zu verarbeiten.
Was passiert bei einer Saftkur im Körper?
Viele Kritiker haben die Befürchtung, dass Muskelmasse verloren geht und weniger Energie für das Training bereitsteht. Ein Grund für die Annahme: Während der Saftkur ist auch der Verzehr von Kaffee verboten, mit dessen Hilfe sich einige Fitnessliebhaber vor dem Training noch einmal den Frischekick holen.
Tatsächlich wirkt der Körper am Beginn der Kur zunächst etwas schlapper und es können sich womöglich Kopfschmerzen oder Müdigkeit breitmachen. Das liegt vor allem an den fehlenden Kohlenhydraten und bisher gewohnten Nahrungsmitteln auf dem Speiseplan. Stattdessen wird der Körper mit einer anderen Konsistenz von Nährstoffen konfrontiert und muss sich darauf einstellen. Meist sind die Ermüdungserscheinungen schon nach dem ersten oder zweiten Tag abgeklungen und eine höhere Energiebereitstellung macht sich breit. Statt wie bisher alle Energie für die Verdauung von Brot, Fleisch und Co. aufwenden zu müssen, muss der Körper nun weniger arbeiten, um die Säfte zu verdauen. Die freigewordene Energie macht sich in deutlich mehr Leistungsbereitschaft und einem Hochgefühl bemerkbar.
Auch die Haut profitiert vom Safttrinken, denn durch das Auslösen von Giftstoffen wirkt sie vor allem gegen Ende der Kur reiner und frischer. Die zusätzlich zugeführten Vitamine und Antioxidantien sind dafür verantwortlich, denn sie verringern Entzündungen und fördern das Zellwachstum.
Durch die Säfte stellt sich im Körper ein weiterer positiver Effekt ein: Der Cholesterinspiegel sinkt. Das wiederum kann das Risiko von Herzerkrankungen und Schlaganfällen deutlich minimieren und den Blutzuckerspiegel ebenfalls senken. Ein ausgewogener Blutzuckerspiegel, der weniger Schwankungen unterlegen ist, führt zu einer Begünstigung der Abnahme, sodass die Saftkur mit daraus folgender Ernährungsumstellung einen Langzeiteffekt bei der Gewichtsreduktion einleiten kann.
Wie lange sollte die Saftkur gehen?
Wer seinen Körper bei der Entschlackung unterstützen möchte, kann schon mit einem oder zwei Tagen Säfteverzehr einiges bewirken. Wie lange die Kur gehen kann oder besser sollte, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Zunächst gilt es, die individuellen Ziele zu definieren und die Machbarkeit bei der Integration in den Alltag zu überprüfen.
Um mit einer Saftkur zu starten, empfiehlt sich beispielsweise ein Tag ohne viel Stress oder Arbeitsaufgaben (am besten am Wochenende). In den ersten Tagen der Kur stellt sich der Körper um und macht seinen Verzicht auf feste Nahrungsmittel beispielsweise durch Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen oder andere Begleiterscheinungen spürbar. Um die Symptome nicht zusätzlich zu verschlimmern, empfehlen Experten deshalb einen Starttermin mit möglichst wenig alltäglicher Belastung.
Eine Kur mit Säften kann bei der Ernährungsumstellung helfen und langfristig zur Gewichtsreduktion beitragen.
Viele Kuren sind für drei bis fünf Tage konzipiert, einige dauern sogar bis zu zehn Tage. Die Länge ist abhängig von der eigenen (gesundheitlichen) Verfassung und dem Ziel. Statt einer langen Kur empfehlen Experten bis zu vier Saftphasen im Jahr, um dem Körper regelmäßig eine Entgiftung und Entschlackung zu gönnen.
Sobald sich Kurende dauerhaft unwohl fühlen und beispielsweise auch nach zwei Tagen mit Kopfschmerzen, Unwohlsein oder anderen Begleiterscheinungen zu kämpfen haben, sollte die Kur abgebrochen werden. Generell empfiehlt es sich, nur zu starten, wenn die eigenen Vitalwerte überprüft wurden und auch ein Arzt sein Okay für die Kur gegeben hat.
Sport während der Saftkur? Unbedingt!
Durch den Saftgenuss und den Verzicht fester Lebensmittel wird dem Körper deutlich weniger Energie zugeführt und das Leistungsniveau könnte (vor allem in den ersten Tagen) merklich abnehmen. Dennoch empfehlen Experten, auf eine moderate Bewegung (beispielsweise Spazierengehen) nicht zu verzichten. Auch leichte Übungen mit Gewichten sind ideal, um den Fastenstoffwechsel anzukurbeln und am Muskelerhalt zu arbeiten.