Behandeln Medien das Thema Ernährung, scheint nichts mehr ohne die sogenannten Superfoods zu gehen. In diesem Zusammenhang taucht auch die Kokosnuss immer wieder auf. Wir haben für Dich recherchiert, was die exotische Frucht wirklich drauf hat.
Der Megatrend Superfoods und was dahinter steckt
Fast täglich gibt es in den Medien neue „Wundermittel“, die Lösungen für all unsere Probleme versprechen. Im Bereich Fitness und Ernährung lässt sich dabei unserer Meinung nach ein deutlicher Wandel erkennen. Künstlich hergestellte Nahrungsergänzungsmittel scheinen an Boden zu verlieren, der Trend geht hin zu mehr Natürlichkeit. Begriffe wie Clean Eating und Superfoods dominieren immer mehr Magazine, Blogs und Foren. Das Konzept des „reinen Essens“ sieht – einfach gesagt – vor, dass Du möglichst nur unverarbeitete Lebensmittel zu Dir nimmst. In erster Linie sind das Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Ziel ist es dabei, sich fitter und gesünder zu fühlen. Die sogenannten Superfoods passen perfekt in dieses Ernährungskonzept und sollen den positiven Effekt noch maximieren.
Als Superfood werden Lebensmittel bezeichnet, die nicht industriell hergestellt wurden, also natürlich sind. Sie enthalten außerdem so viele Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien, dass schon kleinere Mengen ausreichen, um den Nährstoffbedarf Deines Körpers zu decken. Eigentlich sind Superfoods also nichts anderes als Naturprodukte, die Ernährungswissenschaftler schon lange empfehlen. Da die Werbung vor allem die exotischen Vertreter pusht, verliert man dies aber schnell aus den Augen. Dabei können viele jetzt populäre Superfoods vom anderen Ende der Welt ganz leicht durch heimische Produkte ersetzt werden. Das ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch deutlich angenehmer für Deinen Geldbeutel!
Die fünf gefeiertsten Superfoods
Wir haben uns mal angeschaut, welche Superfoods besonders häufig in den Medien und dann auch Supermarktregalen auftauchen. Das Ergebnis ist die folgende Liste, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, aber sicherlich gut verdeutlicht, wo der Fokus liegt. Zu den beliebtesten Power-Foods gehören:
- Chia-Samen
- Goji-Beeren
- Kokoswasser
- Matcha
- Spirulina
Alle diese Produkte sind exotisch und weit entfernt von Deutschland heimisch. Sie zu importieren kostet also schon einmal. Mit dem Label Superfood können die Hersteller ihre Produkte dann noch einmal teurer verkaufen. Lohnt sich das wirklich? Schauen wir uns das jetzt mal am Beispiel der Kokosnuss an!
Kokoswasser: Geschenk der Natur oder unreife Idee?
US-Promis wie Madonna und Rihanna schwören angeblich darauf und zeigen das auch in der Öffentlichkeit. Kokoswasser zu trinken ist hip wie nie. Es soll die Wunderwaffe sein gegen so gut wie fast alles, von Hitze bis Krebs. Außerdem wird es als Ersatz für künstlich hergestellte Fitnessgetränke und als Schlankdrink beworben. Was ist aber Kokoswasser eigentlich? Erst einmal nichts weiter als die klare Flüssigkeit, die Du in einer unreifen, außen noch grünen Kokosnuss findest. Mit 15 bis 10 kcal auf 100 ml ist sie recht kalorienarm, aber reich an Nährstoffen. Enthalten sind Mineralien wie Kupfer, Magnesium und vor allem Kalium. Außerdem drin: Spurenelemente, Vitamine sowie Antioxidantien. Letztere werden in der Medizin kontroverser diskutiert als Dich die Werbung glauben machen könnte. Das bezieht sich aber hauptsächlich auf die Einnahme von Tabletten oder sonstiger Supplements. Recht einig sind sich Experten darin, dass täglich frisches Obst und Gemüse mit einem hohen Anteil an Antioxidantien auf Deinen Speiseplan gehören sollte. An Kokoswasser ist ernährungstechnisch also erst mal nichts auszusetzen. Der Geschmack ist eher unauffällig und geht leicht ins Säuerliche beziehungsweise Süßliche. Das ist mehr okay als superlecker, aber auch das ist ja Geschmackssache.
Sportlerdrink Kokoswasser
Wie schon erwähnt, wird Kokoswasser auch als Alternative für isotonische Fitnessdrinks gehandelt. Das liegt vor allem am beachtlich hohen Kaliumanteil. Dieser hilft bei der Regulierung Deines Wasserhaushalts und bringt das Verhältnis von Natrium und Kalium in Balance. Bei leichter bis moderater Anstrengung, ist Kokoswasser der perfekte Fitmacher. Nur wenn Du wirklich ausdauernd sehr anstrengende Workouts absolvierst, reicht der natürliche Natriumgehalt der Kokosnuss nicht mehr aus. Zu vernachlässigen übrigens ist der Anteil von Magnesium, Calcium und Natrium. Mineralisiertes Mineralwasser steht Kokoswasser in dieser Hinsicht in nichts nach.
Kokoswasser als Schlankmacher
Eigentlich wissen wir es ja besser, aber es klingt einfach zu schön: Lebensmittel, die uns von ganz alleine abnehmen lassen. Auch Kokoswasser ist kein Zaubermittel und sollte in Maßen genossen werden. Klar, wenn Du vorher immer einen Liter Cola oder Eistee zu Dir genommen hast, sparst Du erst mal ordentlich Kalorien, wenn Du stattdessen die gleiche Menge Kokoswasser zu Dir nimmst. Wasser ist hier aber besser geeignet. Oft wird Kokoswasser auch ein positiver Effekt auf den Stoffwechsel nachgesagt. Wissenschaftlich belegt ist dieser allerdings nicht. Wenn Du Dich für Kokoswasser als kleinen Durstlöscher zwischendurch oder als Sportdrink entscheidest, achte genau auf die Inhaltsstoffe – je kürzer die Zutatenliste desto besser! Inzwischen sind viele verschiedene Anbieter am Markt und einige versetzen ihr Produkt mit Zusatzstoffen. Dein Anspruch sollte auch hier lauten: so natürlich wie möglich. Auch ein höherer Preis ist nicht immer ein Garant für mehr Natürlichkeit, obwohl man sagen kann, dass billigere Produkte oft an der Qualität sparen.
Die Kokosnuss gilt zu Recht als Superfood. Während die dickflüssige, weiße Kokosmilch aus der reifen Frucht einen relativ hohen Fettgehalt hat, punktet das klare Kokoswasser als kalorienarme Erfrischung. Beide Varianten sind besonders reich an Kalium. Kokoswasser ist damit eine gute Alternative zu zuckerhaltigen Limonaden und Iso-Drinks, wenn Du abnehmen willst, ersetzt es aber keine Diät.