Downhill, das bedeutet Action und Adrenalin pur! Bei dieser Sportart geht es schließlich darum, Hügel, Rampen und Berge so rasant wie möglich herunter zu brettern – und das mit dem Mountainbike. Wie zeigen, was hinter dem Extremsport steckt, geben Trainingstipps und verraten, wo Du die beste Downhill-Action in Deutschland findest!
Was ist Downhill?
Springen, Schliddern, Stürzen, Rasen: Downhill ist nichts für Vorsichtige und hat erst mal wenig mit normalem Radfahren zu tun. Bergabfahrt, wie Downhill zu Deutsch heißt, ist eine Disziplin des Mountainbike-Sports, die es auf jeden Fall in sich hat. Zentrales Element ist dabei die Schwerkraft, weshalb Downhill ähnlich wie Enduro der Kategorie „Gravity“ zugeordnet wird. Aber wie sieht das genau aus? Nun, zunächst wird der Downhill-Biker mit einem Lift den Berg hinaufgezogen, dann lässt er sich wieder herunterrollen. Was sich vielleicht harmlos und null nach Sport anhört, ist in Wirklichkeit eine harte Belastungsprobe für Mensch und Material. Ziel beim Downhill ist schließlich schnellstmöglich die abschüssige Strecke herunterzukommen, je spektakulärer desto besser.
Damit das klappt, sind spezielle Downhill-Räder nötig – mit entsprechend langen Federwegen und hoher Stabilität. Außerdem sollten die Bremsen vernünftig sein, denn beim Downhill kannst Du auf mehr als 50 km/h kommen. Auch wenn die Schwerkraft hilft, so ist es trotzdem eine Herausforderung, nie den Speed zu verlieren, egal über welches Hindernis es geht. Auch Sprünge und Kurvenkombinationen gilt es zu meistern. Je nach Strecke wechseln sich steinige Gebirgspassagen mit Wald ab, es geht also im wahrsten Sinne über Stock und Stein. Ständige Konzentration ist gefragt, um auf die immer neuen, kaum vorhersehbaren Hindernisse, die die Natur Dir als Downhill-Biker liefert, in Sekundenbruchteilen zu reagieren. Ohne körperliche und mentale Fitness klappt das nicht. Deshalb trainierst Du als Downhill-Fahrer auch abseits der Strecke Ausdauer, Kraft und Technik und bist beim Biken maximal fokussiert. Viel Zeit, die oft schöne Aussicht zu genießen, bleibt nicht. Aber das ist es schließlich auch nicht, was Adrenalin-Junkies begeistert.
Workout-Tipps für Downhiller
Um die erforderliche körperliche Fitness für den Downhill-Sport aufzubauen, empfehlen wir Dir ein Ganzkörpertraining im Kraftausdauerbereich. Beim Downhill werden vor allem Deine Brust-, Schultern-, Arm- sowie Beinmuskulatur beansprucht. Damit Du zudem in der Lage bist, während der wilden Fahrt häufig auftretende Erschütterungen und Schläge auf die Wirbelsäule abzufangen, solltest Du Deine Stützmuskulatur trainieren, sprich: die Bauch- und Rückenmuskeln.
Auch ein Balance-Training ist eine gute Idee, denn bei langsameren, technischen Abschnitten ist es eine Herausforderung, das Bike und Dich im Gleichgewicht zu halten. Außerdem schützt Dich dieses Workout vor Gelenk- bzw. Bänderverletzungen, weil Du lernst, beispielsweise bei Kippbewegungen mit den richtigen Kontraktionsreflexen zu reagieren. Zusätzlich ist ein Grundlagenausdauertraining in Form von Laufen oder Radfahren sinnvoll.
Für die mentale Stärke empfehlen wir Dir, zum Beispiel Autogenes Training auszuprobieren. Entspannung ist wichtig, um die Konzentrationsfähigkeit hoch zu halten.
Die besten Downhill-Strecken in Deutschland
Jetzt möchten wir euch einige Downhill-Strecken und Bike-Parks vorstellen, damit es direkt mit der Action losgehen kann!
Der Bikepark Osternohe bei Nürnberg hat ganzjährig geöffnet, im Winter allerdings nur eingeschränkt und bei entsprechender Witterung. Von April bis Oktober gilt die Saisonkarte, die Du für 230 Euro erwerben kannst. Der Park bietet eine anspruchsvolle Downhill-Strecke mit vielen unterschiedlichen Sprüngen und etwa einem Kilometer Länge.
Die Downhill-Strecke in Olpe-Fahlenscheid ist etwas Besonderes, da hier seit 2014 die Auftaktveranstaltung zum Super Gravity NRW Cup ausgetragen wird. Die Strecke ist mit 800 Metern verhältnismäßig kurz, was noch mehr Konzentration von den Fahrern verlangt, denn jeder Fehler kostet wertvolle Sekunden. Herdorf, Wuppertal, Pracht sowie Schmallenberg sind die weiteren Stationen des Wettbewerbs, der sowohl für Hobbyfahrer als auch Profis konzipiert ist.
Im Warsteiner Bikepark wird jedes Jahr der beste NRW-Fahrer gesucht. Teilnehmer des Gravity Cups können sich vorab dafür qualifizieren. Die Strecke ist technisch anspruchsvoll mit engen Steilkurven, Wurzel- und Steinpassagen sowie Sprüngen.
Der Bikepark Oberammergau in Oberbayern punktet mit einer Vielfalt von Trails für jeden Geschmack, für Anfänger bis Fortgeschrittene. Auch eine Bikeschule ist vor Ort. Das Coole: Der Park und die Streckennutzung sind kostenlos. Du bezahlst nur für den Lift. Ein Tagesticket für Erwachsene kostet 24 Euro.
Im Bikepark Hindelang im Allgäu erwarten Dich mehrere Freeride- und Downhill-Strecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Mit der Gondel geht es zur Bergstation, von dort wählst Du entweder den Black course, einen 3,4 Kilometer langen Trail, oder den Yellow Course, der Dich auf 3,3 Kilometern über einen Schotter- und Karrenweg führt. Dabei erfährst Du einen Höhenunterschied von über 500 Metern.
Der Bikepark Geisskopf im Bayerischen Wald hat neben vielen verschiedenen Trails auch eine Downhill-Strecke der Extraklasse im Repertoire. Auf fast 2 Kilometern begeistern vor allem die vielen unterschiedlichen Sprung- und Linienkombinationen Fans des Downhill-Sports. Auch ein Steinfeld und ein verblockter, steiler Teil gehören dazu. Gerade der untere Teil ist nichts für komplette Neulinge, wer aber schon ein bisschen Erfahrung hat, wird hier viel Spaß haben.
Auch das Sauerland hat mit dem Bikepark Winterberg Downhill-Fun zu bieten. Technische Herausforderungen wie Wurzelpassagen, Steinfelder und Gaps warten auf Dich auf diesem naturbelassenen, aber trotzdem mit vielen Extras ausgestatteten Trail.
Niedersachsen bietet im Solling Funpark Merxhausen gleich mehrere Downhill-Strecken mit Längen zwischen 700 und 1200 Metern. Der Park hat außerdem regelmäßig außergewöhnliche Events wie Feuerspringen im Programm.
Im Schwarzwald wartet der Bikepark Bad Wildbad (Sommerberg) auf mutige Mountainbiker. Neben einer Downhill-Strecke für Einsteiger wartet mit dem Giant Downhill Trail eine der anspruchsvollsten Strecken Deutschlands auf Dich. Sie war mehrmals Austragungsort der Deutschen Meisterschaften. Eine Tageskarte im Wintertarif kostet 20 Euro.
Der Racepark Schulenberg im Harz hat grundsätzlich immer offen, solange der Schnee nicht zu hoch zum Biken wird. Wenn Du das nötige Kleingeld hast, kannst Du sogar den gesamten Park anmieten. Die Downhill-Strecke führt fast komplett durch den Wald und ist etwa 1,1 Kilometer lang.
Im Thüringer Bikepark am Silbersattel kannst Du Dich auf drei Downhill-Trails austoben. Du befindest Dich außerdem direkt in einem Skigebiet.
Rauf auf’s Rad und den Berg runter: Downhill ist ein anspruchsvoller Sport, der Kraft, Ausdauer und Konzentration erfordert. Mit dem richtigen Workout wirst Du fit für die von uns ausgesuchten Abfahrten. Welche ist Deine liebste Downhill-Strecke in Deutschland?