Profi-Athleten, Bodybuilder und Fitnessfans wissen um die Wichtigkeit von Protein beim Muskelaufbau und Muskelerhalt. Ohne Proteine und die in ihnen enthaltenen Aminosäuren ist beides nicht machbar. Doch eine höhere Proteinzufuhr wird auch bei Menschen gebraucht, die wegen einer Diät den damit verbundenen Muskelabbau befürchten. Gibt es eigentlich ein Allround-Protein-Präparat, dass sowohl bei einer Gewichtsabnahme, als auch zu Trainingszwecken Sinn macht?
Was ist Mehrkomponenten Protein?
Bei Mehrkomponenten Protein-Präparaten werden mehrere Proteinarten kombiniert. Zusätzlich können auch Vitamine oder Mineralstoffe enthalten sein. Sinnvoll zusammengestellte Mehrkomponenten Proteine enthalten beispielsweise Milcheiweiß in Form von Casein, Whey-Protein und Eiklar. Letzteres wird auch als „EGG-Protein“ gelistet. Durch die unterschiedlich schnelle Aufnahme der einzelnen Proteinquellen kann der Organismus über längere Zeit mit Proteinen und Aminosäuren versorgt werden.
Mehrkomponenten Protein-Präparate verfügen somit über ein ausgewogenes Aminosäure-Profil. Sie haben zudem meist niedrige Kohlenhydrat- und Fettanteile. Ihre hohe biologischer Verfügbarkeit sowie eine langanhaltende Eiweißversorgung mit breitem Protein-Spektrum sprechen für Mehrkomponenten Proteine als Supplement.
Sowohl Ausdauer- wie auch Kraftsportler nutzen solche Präparate. Der Einnahmezeitpunkt dafür ist quasi beliebig. Beim Gewichtsabbau sichert ein Mehrkomponenten Protein den Muskelerhalt durch eine anhaltende Eiweißversorgung.
Bei strengen Diäten ist eine ausreichende Proteinversorgung oft nicht gesichert. Da Eiweiß auch für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl sorgt, werden gleich zwei Probleme beim Abnehmen durch das Mehrkomponenten Protein aus dem Weg geräumt.
Beim Kauf von Mehrkomponenten Protein sollte man darauf achten, dass das Präparat aus qualitativ hochwertigen Bestandteilen besteht. Bei Billig-Präparaten werden oft minderwertige Proteine als Füllstoff verwendet, wodurch Qualität und Wirksamkeit des Mehrkomponenten-Proteins sinken.
Aus welchen Eiweiß-Bestandteilen wird Mehrkomponenten-Protein zusammengesetzt?
Typisch für ein aus mehreren Eiweiß-Komponenten zusammengesetztes Protein-Präparat wäre eine Mischung aus:
- schnell resorbierbarem Molkenprotein (Whey)
- langsam resorbierbarem Casein für die langfristige Proteinversorgung
- Ei-Protein aus Eiklar, das im mittleren Tempo resorbiert wird
- Plus evtl. pflanzlichen Proteinen aus Soja, Reis, Erbsen oder Hanf.
Die Zusammensetzung einzelner Protein-Präparate kann mit unterschiedlichen Gewichtungen erfolgen. Manche Hersteller setzen bevorzugt auf eine Kombination, die die Anteile von Whey Protein oder Soja-Protein sehr hoch ansetzt. Das sichert jedoch keine langfristige Proteinversorgung. Für laktoseintolerante oder vegan lebende Menschen sind Mehrkomponenten Proteine wichtig, die komplett milchfrei sind. Die Protein-Präparate dürfen bei Veganern auch kein Eiklar enthalten.
Eine hohe biologische Wertigkeit mit einer Garantie für die langfristige Versorgung bieten nur Präparate mit hohen Anteilen an Casein, Whey und Ei-Protein. Minderwertige Füll-Proteine stammen beispielsweise aus Weizen.
Wozu dienen die einzelnen Eiweiß-Komponenten?
Die verschiedenen Eiweißarten haben eine unterschiedliche biologische Wertigkeit. Zudem werden sie unterschiedlich schnell aufgenommen und verarbeitet. Ziel einer Kombination ist es, eine lange anhaltende Aufnahme von Proteinen und Aminosäuren zu erreichen. Die Protein-Präparate müssen sich also ergänzen. Nur dann können die optimalen sportlichen Leistungen abgerufen werden. Für den Muskelaufbau werden mehrere Proteine – beispielsweise Molke-, Milch-, Hühnerei-Eiweiß plus Soja-Protein – kombiniert. Mit dieser Kombination wird die hohe biologische Wertigkeit der Eiweiß-Aufnahme gesichert.
Je höher die biologische Wertigkeit eines Proteins oder einer Protein-Kombination ist, desto besser kann der Organismus die Proteine verwerten. Außerdem besagt eine hohe biologische Wertigkeit, dass sich die aufgenommenen Aminosäuren optimal ergänzen. Von den zwanzig Aminosäuren gelten acht als essenziell: Leucin und Isoleucin, Lysin und Threonin, Methionin und Phenylalanin sowie Tryptophan und Valin.
Eiweiß gilt als guter Energielieferant. Die darin enthaltenen Aminosäuren sind miteinander verkettet. Jede Aminosäure hat ein eigenes Profil. Nach der Aufnahme werden die Aminosäuren zerlegt und bedarfsgerecht strukturiert. Erst dann können sie eingebaut werden. Je nach Aminosäure-Profil dauert das unterschiedlich lange. Damit kein Versorgungsengpass entsteht, werden leicht resorbierbare mit weniger schnell resorbierbaren Proteinen kombiniert.
Was sind sinnvollen Anwendungen von Mehrkomponenten Protein?
Die häufigste Verwendung von Mehrkomponenten Protein ist in sportlichen Kreisen zu finden. Dort werden solche Präparate für den Muskelaufbau und die Regeneration strapazierter Muskeln verwendet. Einen speziellen Zeitpunkt für die Einnahme von Mehrkomponenten Proteinen gibt es nicht. Vor oder nach dem Training, morgens oder vor dem Schlafengehen – der Zeitpunkt der Proteinaufnahme kann selbst definiert werden.
Eine andere Verwendungsmöglichkeit für Mehrkomponenten Protein ist bei strengen Diäten gegeben. Hier wird eine Proteinversorgung angestrebt, die weitgehend frei von Kohlenhydraten und Fetten bleibt. Während strenger Diäten geht neben den im Körper eingelagerten Wasserdepots oft auch Muskelmasse verloren. Das Bauchfett hingegen erweist sich als sehr hartnäckig. Mehrkomponenten Proteine gewährleisten ein längeres Sättigungsgefühl bei einer verringerten Kalorienzufuhr, und tragen so positiv zur Diät bei.
Auch Menschen, die über längere Zeit eine Low Carb-Ernährung pflegen, sind auf die Aufnahme hochwertiger Proteinquellen angewiesen. Ein Mehrkomponenten Protein ergänzt die Low Carb-Ernährung. Sie spart aber Kohlenhydrate ein. Mit eiweißhaltiger Nahrungsergänzung soll verhindert werden, dass der Organismus mehr Muskelproteine abbaut, weil ihm die Kohlenhydrate zur Energiegewinnung fehlen.
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